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Geschichte und Herkunft
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Das Wesen des Weißen
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Über die Erziehung
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Die Haararten
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Die richtige Auslastung
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Der Rassestandard
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Geschichte und Herkunft
Kurzer Überblick
Seit 1981 ist der Weiße Schäferhund in der UCI (konkurrierender Verein zur FCI) als Rasse anerkannt. Erst 22 Jahre später erfolgen die vorläufige Anerkennung der Rasse in der FCI und 30 Jahre später die endgültige unter dem Namen „Berger Blanc Suisse“.
Der Ursprung des Weißen
Ursprünglich suchten Schäfer einen Arbeitshund für ihre Schafherden, woraus sich nach und nach verschiedene Schäferhunderassen entwickelten. Der Ursprung des Weißen Schäferhundes liegt im deutschen Schäferhund, bei denen weiß nur eine von vielen Farbschlägen war.
Die erste geschichtliche Erwähnung war „Greif“ von Baron von Knigge, welcher 1882 und 1887 auf Hundeausstellungen in Hannover gezeigt wurde.
Friedrich Sparwasser kaufte Greif und verpaarte ihn mit „Lotte“. Aus dieser Verpaarung ging „Lene“ hervor, welche rezessiv weiße Gene trug. (Nähere Informationen siehe Mendelsche Vererbungslehre: Uniformitätsgesetz)
Aus der Verpaarung Lene x „Kastor“, welcher 1895 in „Hektor vom Linksrhein“ umbenannt wurde, entsprang „Horand von Grafrath“ (später im Besitz von Rittmeister Max von Stephanitz).
Horand wurde als erster Deutscher Schäferhund in das Zuchtbuch des Vereins für deutsche Schäferhunde eingetragen. Da Horands Großvater weiß war, fielen immer wieder auch weiße Welpen. 1933 wurde im Rassestandard des deutschen Schäferhundes weiß als fehlerhaft gestrichen. Anfangs meinte Rittmeister Max von Stephanitz „ein guter Hund könne keine schlechte Farbe haben“, jedoch änderte er später seine Meinung und züchtete mit der Fehlfarbe weiß nicht mehr. In Europa wurde es ruhig um den Weißen.
Wie der Weiße nach Amerika kam…
Nach dem Krieg haben stationierte US-Soldaten deutsche Schäferhunde, welche rezessiv weiße Gene trugen, mit in die Heimat genommen. So kam es, dass auch in den USA weiße Welpen fielen. Aber anders als in der EU, in der weiße Welpen verheimlicht oder sogar getötet wurden, fand man in Übersee großen Gefallen an den sogenannten Zufallsweißen. Damit begann die Zucht des weißen Schäferhundes.
Der Weiße findet den Rückweg nach Europa
1966 kaufte Agathe Burch – eine Schweizerin, die in den USA lebte – den weißen Rüden „Lobo White Burch“ (Wurftag: 05.03.1966, AKC-Zuchtbuchnr.: 727466). Ein Jahr später kehrte sie in die Schweiz zurück, wo sie Lobo in das Schweizer Hundestammbuch SHSB unter der Zuchtnr. SHSB 185624 eintragen ließ, jedoch war er zur Zucht gesperrt. Frau Burch erwarb die Hündin „Lilac of Blinkbonny“, welche ebenfalls mit Zuchtsperre im SHSB eingetragen wurde. Am 19.04.1973 wurde der erste Wurf aus Lobo und Lilac unter dem Zwingernamen „Shangrila‘s“ geboren und in das Ahnenregister eingetragen. Die aus diesem Wurf stammende Hündin „Shagril’s Sweety Girl“ (im Besitz des Schweizer Kurt von Kron) und der Importrüde „Kokes Mahalo“ brachten am 03.04.1980 den berühmten Weißen Schäferhund „Champion von Kron“ zur Welt.
Kron verkaufte die aus den USA stammende Hündin „Krons Rani von Finn“ und den Rüden Champion von Kron an den Deutschen Martin Faustmann (Zwinger: von Ronanke). Dieses Zuchtpaar bildete 1981 den Grundstein für die Zucht in Deutschland. Die Bemühungen Faustmanns die Rasse bei der FCI anerkennen zu lassen, gingen zu seinen Lebzeiten leider nie auf. 1981 erfolgte die Eintragung als „Weißer deutscher Schäferhunde“ durch den United Kennel Club (UCI). Im darauffolgenden Jahr wurde die Rasse durch den UCI als „A.C. Weißer Schäferhund“ anerkannt. 1984 erfolgte der Eintrag im IRV (Internationaler Rassehundverband Löhne e.V.) unter dem Namen „Amerikanisch-Canadisch Weißer Schäferhunde“. Erst 2001 wurde der Antrag auf Rasseanerkennung bei der FCI gestellt, welches zwei Jahre später die vorläufige Rasseanerkennung zur Folge hatte. Am 04. Juli 2011 wurde die Rasse endgültig von der FCI anerkannt.
Quellenangabe: Vielen Dank an Birgit Stoll, die uns bei der Ausarbeitung des geschichtlichen Abrisses zur Seite stand.
Charakter:
Der Weiße Schäferhund wird erst seit ca. 35 Jahren in Deutschland gezüchtet, weswegen bezüglich des Wesens keine allgemeingültige Rassebeschreibung möglich ist.
Die Bandbreite schwankt innerhalb der Rasse, teilweise sogar innerhalb eines Wurfes. Sie reicht von selbstbewussten, taffen Weißen bis hin zu sensiblen, anfänglich zurückhaltenden oder zeitweilen schüchternen Exemplaren.
So selektieren viele Züchter auf familienfreundliche, alltagstaugliche Weiße, um ein einheitliches Rassebild zu etablieren. Sicherlich darf dabei nicht vergessen werden, dass der Genpool der Rasse begrenzt ist. Andere Züchter achten darauf möglichst viel Fremdblut einzukreuzen, d.h. das Inzuchtverhältnis so gering wie möglich zu halten, denn die genetische Vielfalt sichert den gesunden Fortbestand.
Der ideale Begleiter im Alltag:
Die Weißen wollen immer und überall dabei sein. So sind sie gut in der Wohnung zu halten, da sie das Zusammenleben mit dem Menschen lieben.
Man sollte über einen guten Staubsauger verfügen, denn der Weiße haart ganzjährig. Dazu kommen zwei komplette Fellwechsel im Jahr (ca. Frühjahr und Herbst). Eine reine Zwingerhaltung ist abzuhalten, da seine Persönlichkeit darunter leidet. Richtig aufgezogen und gut sozialisiert, fährt er sehr gerne Auto, schwimmt er gerne mit seinem Zweibeiner und ist er für jede Wanderung zu haben. Ab 18 Monaten ist er der ideale Reitbegleiter und man kann beginnen mit ihm Fahrradtouren zu unternehmen oder Joggingrunden zu laufen.
Der Weiße Schäferhund ist ein großer Hund, der seinen Besitzer gerade in den ersten beiden Lebensjahren auf die Probe stellt. Seinem Temperament entsprechend sollte er genügend Auslauf, geistige Auslastung sowie eine souveräne Erziehung genießen können. Er hat einen weichen Charakter, der ihn Kindern gegenüber feinfühlig macht. Generell gilt aber, dass Hunde und Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen sind, auch nicht auf Spaziergängen.
Erziehung :
Fundament, ob die nächsten 10 bis 14 Jahre harmonisch verlaufen oder mit viel Ärger verbunden sind, bildet die Erziehung. Der Berger Blanc Suisse ist leicht erziehbar, lernbegierig und intelligent. Doch wie alle anderen Hunderassen, kommt auch der Weiße nicht wohl erzogen auf die Welt. Vielmehr gilt es die Wesenseigenschaften in die richtigen Bahnen zu lenken. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Anfeindungen mit Hundehaltern speziell großer Rassen vorherrschen, ist es unerlässlich einen wohl erzogenen, zuverlässigen Hund an seiner Seite zu wissen.
Dazu bedarf es Führung, Konsequenz und Ausgeglichenheit. In welchem Maße angewandt ist vom Charakter des jeweiligen Weißen abhängig.
Die Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei 10 bis 14 Jahren, vereinzelt 17 Jahre.
Stärken:
Der Weiße möchte seinem Zweibeiner gefallen, er ist lernbegierig und möchte immer dabei sein. Die Stärken variieren je nach Charakter: so gibt es sehr ruhige, ausgeglichene Vertreter, die in jeder Situation souverän reagieren – die idealen Allrounder. Freundliche Exemplare, die jeden gleich begrüßen wollen eignen sich u.a. gut in der Arbeit mit Kindern oder älteren Menschen. Die schüchternen Tiere bauen meist eine sehr starke Bindung zu ihrem Menschen auf, mit der sie beispielsweise super für den Hundesport geeignet sind.
Schwächen:
Die meisten Weißen sind Fremden gegenüber zunächst distanziert bis das Eis einmal gebrochen ist.
Pflegeaufwand:
Im Fellwechsel täglich bürsten, sonst regelmäßig: alle 1-2 Wochen.
Erziehungsaufwand:
unterschiedlich, je nach Charakter. Generell gilt: Grenzen setzen, gemeinsame Kommunikationsebene finden, ruhige und ausgeglichene Führung.
Für wen geeignet:
Für diejenigen, die einen treuen Begleiter für alle Lebenslagen suchen, mit dem sie viel unternehmen und erleben können. Man sollte sich nicht scheuen Grenzen zu setzen und besonnen an der Er- und Beziehung zu feilen, denn Hundeerziehung ist nichts Einmaliges, sondern etwas Alltägliches!
Auslastung:
1-2 Stunden täglich für Spaziergänge, idealerweise nochmals so viel Zeit für die geistige Auslastung
Steckbrief
Größe: Hündinnen: 55 – 60 cm Rüden: 58 – 68 cm
Gewicht: Hündinnen: 23 – 30 kg Rüden: 25 – 35 kg
- Stets abhängig von Größe, Körperbau und Aktivität
- Fell: Stockhaar (kurzhaarig) und
Langstockhaar (langhaarig)
- Dadurch, dass Stock- und Langstockhaar miteinander verpaart werden, sind auch Zwischenlängen möglich
- Farbe: ausschließlich weiß
Lebenserwartung: im Durchschnitt 10 – 14 Jahre, vereinzelt 17 Jahre
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